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Ratgeber Finanzen 40 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Letzter Ratgeber, Kundendienst – AHV-Prognosen – Börsenkorrektur
Mein letzter Ratgeber zum Thema (inexistenter) Kundendienst bei einer Kreditkarten-Bank hat unüblich viele Reaktionen hervorgerufen. Vielen Dank allen, die sich gemeldet, nachgefragt und diskutiert haben.

Falsche AHV-Prognosen
Vor mittlerweile gut zwei Wochen mussten die Behörden bekanntgeben, dass bei der Berechnung der Vorhersagen zur Entwicklung der AHV Fehler gemacht wurden. Die Abweichungen in Franken sind enorm, es geht um von Jahr zu Jahr ansteigende Differenzen im Milliardenbereich. Nun, Fehler können passieren. Hier scheint aber die Kontrolle versagt zu haben. Unnötig und peinlich für das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV.
Glück im Unglück, die Ausgaben wurden zu hoch eingeschätzt. Mit anderen Worten dürfte die AHV etwas weniger schlecht dastehen als ursprünglich befürchtet. Schlecht bleibt aber die Lage trotzdem. Das ging beim ganzen Aufschrei in den Medien und bei politischen Akteuren etwas vergessen:
Die Grundaussage am finanziellen Trend der AHV ändert sich leider auch nach Korrektur dieses Fehlers nicht. Die AHV wird auch ohne weiteren Leistungsausbau in finanzielle Schieflage geraten, wenn keine weiteren Finanzierungsquellen (Lohnabgaben, Steuern) beschlossen werden. Die Schieflage kommt einfach etwas später und vielleicht ein bisschen weniger schief.

Börsenkorrektur
Die Aktienmärkte waren in den ersten Augusttagen unüblich nervös. Einen richtigen Crash gab es in Japan. Als «Schuldige» wurden Konjunktursorgen in den USA und eine Gegenbewegung im Dollar-Yen-Kurs benannt, der wohl dazu führte, dass enorme Mengen an Carry Trades aufgelöst werden mussten. Carry Trades heisst, man nimmt Schulden auf in einer Währung mit tiefen Zinsen (Yen) und investiert in eine Währung mit hohen Zinsen (USD). Viele Akteure haben offenbar dieses bereits nicht risikolose Geschäft noch etwas mehr gesalzen mit einer Investition in die stark laufenden US-Techtitel. Dieses Geschäft lief über mehrere Monate oder gar Jahre grandios. Die Gegenbewegung im August hat nun aber einigen Spätzusteigern eine blutige Nase beschert.
In den meisten anderen Regionen gab es bislang nur eine kleine Korrektur. Nach wie vor sind die meisten Aktienmärkte gegenüber dem Jahresstart deutlich im Plus. Das ist eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie stark in diesem Jahr die Zinssenkungsfantasien im USD-Raum in die Zukunft verschoben werden mussten und auch die Gewinne nur wenig zulegen konnten.
Die US-Konjunkturdaten sind effektiv etwas schwächer geworden. Ob das reicht, um die FED zum ersten Zinssenkungsschritt zu bewegen, wird sich zeigen. Der Markt geht stark von einer Zinssenkung um mindestens 0,5% im September aus. Wenn nur nicht die nach wie vor zu hohe, zähe Inflation wäre... – kein einfaches Umfeld für die FED.

Haben Sie Fragen? Dann schicken Sie mir ein Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder rufen an unter Tel. 062 871 93 57.

Ratgeber Finanzen 37 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Grossbanken zu gross

Eigentlich weiss man es schon sehr lange, und spätestens nach der Finanzkrise 2008 hätte es allen völlig klar sein sollen: Immer noch grössere Banken verursachen längerfristig immer grösser werdende Risiken und in Krisensituation auch immense Probleme. In Schönwetterphasen spielt das kaum eine Rolle. Steht aber ein grösserer Player aus irgendeinem Grunde «schief» oder kommt permanent negativ ins Gerede, kann die Sache eine Eigendynamik annehmen, welche ohne Staatseingriffe kaum beherrschbar ist. Hier braucht es aus meiner persönlichen Sichtweise keine weiter aufgeblähte Aufsicht, welche meist zu spät etwas bemerkt, sondern Beschränkungen. Das gilt nicht nur für die Schweiz, wo sich aktuell das Problem durch die Übernahme der CS durch die UBS nochmals massiv akzentuiert hat, sondern für alle grossen Volkswirtschaften. In einer globalen Welt verursacht ein Zusammenbruch Kettenreaktionen, welche zu massiven Erdbeben im ganzen Finanzsystem führen können. Einschränkungen in Geschäftsfelder und/oder Grössenbeschränkungen bedeuten fast immer Risikoreduktion. Falls die Politik das nicht angeht, werden einigen Staaten bei der nächsten Finanzkrise die Probleme über den Kopf wachsen. Ein Alternative wäre bei Verfehlungen Bussen, welche richtig wehtun oder eine jährliche Abgeltung für das Risiko, welches im Notfall der Steuerzahler mitträgt. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin in 99 % der Fälle für so wenig Staat wie nötig. Aber genau bei den ganz grossen Risiken muss man genauer hinschauen.

Mehr Kohle als je zuvor
Dieser Titel ist aus der aktuellen «Finanz und Wirtschaft». Ich zitiere aus diesem Artikel: «Es ist ein Paradox. Die Welt will mehr erneuerbare Energien, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Aber gleichzeitig verbrennt sie so viel Kohle wie noch nie zuvor – den dreckigsten aller fossilen Brennstoffe.» Nicht, dass ich das in irgendeiner Art toll finde. Es zeigt mir aber einfach einmal mehr auf, dass Wunschvorstellungen, Ideologien und Realität oft extrem auseinander gehen können. Gerade einige westliche Länder müssen durch einen zu schnellen und radikalen Um- und Ausstieg aufpassen, dass es nicht einen grösseren Teil der Wirtschaft «verbläst», während Asien das Wachstum mindestens zu einem grösseren Teil weiterhin mit billigem Kohlestrom anheizt und längerfristig profitiert. Unser Wohlstand hat viel mit zahlbarer, preiswerter Energie zu tun und nicht nur bei Sonnenschein, sondern über das ganze Jahr. Und das ist leider nicht ganz so einfach, wie uns dies einige Experten weismachen wollen. Die Löhne in Mitteleuropa sind nun mal einiges höher, da können wir uns nicht noch massiv höhere Energiekosten als die Konkurrenz leisten, da niemand mit den Löhnen herunter will. Aus meiner Sicht braucht es einen längerfristigen, ideologiearmen Plan, welcher alle wichtigen Faktoren berücksichtigt. Die Umwelt komplett zerstört, aber reich ist keine Lösung. Aber aktuell umgekehrt: möglichst schnell alles geändert, aber keine Arbeitsplätze und pleite, noch viel weniger.

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oder rufen unter 062 871 66 96 an.

Ratgeber Finanzen 34 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
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Letzter Ratgeber, Kundendienst – AHV-Prognosen – Börsenkorrektur
Mein letzter Ratgeber zum Thema (inexistenter) Kundendienst bei einer Kreditkarten-Bank hat unüblich viele Reaktionen hervorgerufen. Vielen Dank allen, die sich gemeldet, nachgefragt und diskutiert haben.

Falsche AHV-Prognosen
Vor mittlerweile gut zwei Wochen mussten die Behörden bekanntgeben, dass bei der Berechnung der Vorhersagen zur Entwicklung der AHV Fehler gemacht wurden. Die Abweichungen in Franken sind enorm, es geht um von Jahr zu Jahr ansteigende Differenzen im Milliardenbereich. Nun, Fehler können passieren. Hier scheint aber die Kontrolle versagt zu haben. Unnötig und peinlich für das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV.
Glück im Unglück, die Ausgaben wurden zu hoch eingeschätzt. Mit anderen Worten dürfte die AHV etwas weniger schlecht dastehen als ursprünglich befürchtet. Schlecht bleibt aber die Lage trotzdem. Das ging beim ganzen Aufschrei in den Medien und bei politischen Akteuren etwas vergessen:
Die Grundaussage am finanziellen Trend der AHV ändert sich leider auch nach Korrektur dieses Fehlers nicht. Die AHV wird auch ohne weiteren Leistungsausbau in finanzielle Schieflage geraten, wenn keine weiteren Finanzierungsquellen (Lohnabgaben, Steuern) beschlossen werden. Die Schieflage kommt einfach etwas später und vielleicht ein bisschen weniger schief.

Börsenkorrektur
Die Aktienmärkte waren in den ersten Augusttagen unüblich nervös. Einen richtigen Crash gab es in Japan. Als «Schuldige» wurden Konjunktursorgen in den USA und eine Gegenbewegung im Dollar-Yen-Kurs benannt, der wohl dazu führte, dass enorme Mengen an Carry Trades aufgelöst werden mussten. Carry Trades heisst, man nimmt Schulden auf in einer Währung mit tiefen Zinsen (Yen) und investiert in eine Währung mit hohen Zinsen (USD). Viele Akteure haben offenbar dieses bereits nicht risikolose Geschäft noch etwas mehr gesalzen mit einer Investition in die stark laufenden US-Techtitel. Dieses Geschäft lief über mehrere Monate oder gar Jahre grandios. Die Gegenbewegung im August hat nun aber einigen Spätzusteigern eine blutige Nase beschert.
In den meisten anderen Regionen gab es bislang nur eine kleine Korrektur. Nach wie vor sind die meisten Aktienmärkte gegenüber dem Jahresstart deutlich im Plus. Das ist eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, wie stark in diesem Jahr die Zinssenkungsfantasien im USD-Raum in die Zukunft verschoben werden mussten und auch die Gewinne nur wenig zulegen konnten.
Die US-Konjunkturdaten sind effektiv etwas schwächer geworden. Ob das reicht, um die FED zum ersten Zinssenkungsschritt zu bewegen, wird sich zeigen. Der Markt geht stark von einer Zinssenkung um mindestens 0,5% im September aus. Wenn nur nicht die nach wie vor zu hohe, zähe Inflation wäre... – kein einfaches Umfeld für die FED.

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Ratgeber Finanzen 31 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
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Zinsen in Schweizer Franken massiv gesunken
Mit der sich abschwächenden Inflation konnte die Schweizerische Nationalbank die kurzfristigen Zinsen zwei Mal senken. Auch die längerfristigen Zinsen sind nun stark zurückgekommen und gute Obligationen zu finden, welche nach allen Kosten wirklich noch eine vernünftige Entschädigung bringen, ist wieder zur Herausforderung geworden. Die Zinsdifferenz zu US-Dollar-Staatsanleihen beträgt aktuell fast 3,7 % pro Jahr. Wenn man also theoretisch 10 Jahre in USD anlegt, dürfte der US-Dollar fast 35 % an Wert verlieren, damit man nach Zins und Zinseszins nach diesem Zeitraum auf die gleiche Rendite kommen würde. Das ist nicht völlig ausgeschlossen und ich würde solche Anlagen auch nicht im grösseren Stil machen. Bestehende USD würde ich aber eher behalten, aber nur, wenn man auch gewillt ist, diese anzulegen.

Marktliquidität
In «Schönwetterphasen» hat man das Gefühl, dass der Aktienmarkt in den Blue Chips immer extrem liquide ist und die Preisspanne (Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs) minimalst ist. Diese Liquidität kann aber extrem schnell viel kleiner werden oder fast gänzlich verschwinden. Das habe ich selber schon einige Mal in den letzten rund 35 Jahre erlebt. Wieso sage ich das? Oft hat man das Gefühl, dass man eine Aktie problemlos jederzeit und zu einem guten Preis verkaufen kann. Dies führt mindestens teilweise zu einer falschen Sicherheit. In Krisenphasen kann dies zur Illusion werden. Runter geht es dann viel schneller, als es je rauf gegangen ist, und kaum mehr jemand ist bereit, etwas zu kaufen, auch wenn es viel billiger geworden ist. Damit will ich keine Angst schüren, aber vor falschen Illusionen schützen. Geld, welches man in Aktien steckt, sollte man für längere Zeit nicht wirklich brauchen und man sollte so positioniert sein, dass ein überraschender Einbruch, welcher jederzeit kommen kann, keine schlaflosen Nächte verursacht oder sonst schwerwiegende finanzielle Probleme verursacht.

Nestlé unter Druck
Gegessen wird immer» hört man oft als Argument, weshalb man Nahrungsmittelaktien immer im Depot haben sollte. Diese Aussage stimmt zwar, rechtfertigt aber nicht jeden Preis, und umso höher die Erwartungen sind, umso grösser ist das Enttäuschungspotenzial. So eine Phase erlebt die in der Vergangenheit erfolgsverwöhnte Nestlé Aktie. Ob der Rückgang schon abgeschlossen ist, kann ich nicht beurteilen. Es zeigt aber einmal mehr auf, dass Aktienkurse keine Einbahnstrasse sind. Bei weiteren Rückschlägen wird dieser Blue Chip aber wieder zum ernsthaften Thema.

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Ratgeber Finanzen 28 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
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Wie penetrant kann man Kundenanliegen ignorieren?
Ich habe vor einer Woche das Kündigungsschreiben zu meiner Kreditkarte bekommen. Ich hätte meine Kreditkarte während einem Jahr nicht gebraucht, die Karte sei deshalb nun gekündigt. Was hat dies mit fehlendem Fokus auf den Kunden zu tun?
Dazu muss ich etwas ausholen. Vor einem Jahr habe ich eine Kreditkarte bestellt. Bei der Verbindung mit der bankeigenen Authentifzierungsapp funktionierte leider der zugesandte Registrierungscode nicht. So weit kein Weltuntergang, das kann ja passieren. Per Mail schilderte ich dem «Customerservice» das Problem und forderte einen neuen Code an. Die Antwort: Ich soll mich unter ihrer Telefon-Hotline melden und dort mein Anliegen schildern.
Ich hatte keinerlei Interesse, meine Zeit auf dem von der Bank vorgebenenen Kanal bei einer überlasteten Hotline mit Dudel-Wartemusik und möglicherweise KI gesteuertem Chatbot («Bitte beantworten Sie mir folgende Fragen, damit ich entscheiden kann, ob ich Sie zu einem Kundenbetreuer verbinden kann.») zu verplempern, zumal mein Kundenanliegen der Bank ja bereits bekannt war. Ich antwortete deshalb, dass, wenn die Bank nicht in der Lage sei, mein klar formuliertes Anliegen zu lösen, so sei die noch ungenutzte Karte halt per sofort zu löschen. Die erneute Antwort des «Customerservice»: «Damit wir die Kündigung ausführen können, benötigen wir einen schriftlichen, unterschriebenen Kündigungsauftrag von Ihnen.»
Herrlich. Zuerst will die Bank dem Kunden den Kontaktkanal Telefon aufzwingen, dann bei der Kündigung der noch gar nie funktionierenden Karte eine Formvorschrift der schriftlichen Kündigung. In beiden Fällen geht es nicht ansatzweise um das Kundenanliegen. Im Gegenteil, die Anliegen der Bank sind scheinbar viel wichtiger. Der Kunde scheint mit seinen Problemen eher zu stören. Ich sage «scheinbar», denn in Fällen ohne Monopol kann man ja zum Glück auf Konkurrenten ausweichen.
Ich gelte in meinem Umfeld als in der Regel ausgesprochen geduldiger Typ, der aber nach Überschreiten der Geduldstoleranz kantig oder gar grantig werden kann ;-). Ich mailte der Bank, dass ich a) die Karte per sofort gekündigt habe, b) die Karte zerschnitten habe und c) falls jemand diese gekündigte Karte missbrauchen sollte, könne sich die Bank als Herausgeber nicht darauf berufen, nichts vom Missbrauch wissen zu können. So weit mein Kontakt mit dem «Customerservice» der Bank. Lustig, weder von «Kunde» geschweige denn von «Dienst» konnte ich da etwas finden.
Vor etwa drei Monaten erhielt ich ein Schreiben von der Bank, ich hätte die Karte noch nie gebraucht. Warum denn auch, ob ich mit etwas nicht zufrieden sei? Und jetzt eben vor einer Woche erhielt ich oben erwähntes Schreiben, dass die Karte jetzt gekündigt sei.
Liebe Bank, das hättest du auch wesentlich einfacher haben können. Vor lauter Optimierungen in den Arbeitsprozessen hat die gute Bank die Kunden vergessen. In der perfekten Welt (die es nicht gibt) sind perfektionierte Arbeitsprozesse sinnvoll und effizient. Da aber auch Fehler vorkommen können (wie der nicht funktionierende Registrierungscode) müssen auch Problemlöser mit Kompetenzen vorhanden sein. Egal, auf welchem Kanal Kundenanliegen reinkommen, diese müssen ernst genommen und nach Möglichkeit erledigt werden. Dies scheint bei der betreffenden Bank nicht nur bei mir nicht der Fall zu sein. Bei trustpilot.com hat sie Stand heute bei immerhin 515 Rezensionen eine durchschnittliche Bewertung von 1.5 aus 5 Punkten. Da scheint es noch Luft nach oben zu geben.

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Ratgeber Finanzen 25 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
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Schützen Rheinfelden Immobilien zahlt wieder Dividende
Nach mehreren Jahren ohne Ausschüttung zahlt die Rheinfelder Immobilien-Firma erstmals wieder eine kleine Ausschüttung. Diverse grössere Sanierungen und massive Probleme mit einem Generalbauunternehmen hatten das Management veranlasst, Ausschüttungen auszusetzen. Der Rechtsstreit ist noch nicht abgeschlossen. Ein sehr grosser Teil der Investitionen sind nun erledigt und die Liegenschaften sind gut belegt. Als kleine regionale Immobilienbeimischung scheint mir die Aktie wieder interessant zu sein. Achtung: Der ausserbörsliche Handel ist eher dünn. Hier muss man unbedingt mit Limiten arbeiten.

Einige Spitäler in Finanznot
Das Spital Wetzikon hätte per 12. Juni eine Obligation über CHF 170 Mio zurückzahlen müssen, kann und tut es aber nicht. Diverse andere Spitäler sind oder waren in akuter Finanznot. Im Gesundheitswesen läuft extrem viel falsch. Trotz explodierenden Gesundheitskosten und rekordhohen Krankenkassenprämien können anscheinend viele Spitäler keinen kostendeckenden Betrieb aufrechterhalten oder grössere Investitionen stemmen. Ich habe auch kein Patentrezept. Unendliche Regulation und massive Subventionen sind (und waren es auch noch nie) kein Erfolgsrezept. Wir werden nicht um ganz harte Diskussionen herumkommen. Alle Reformen mit der Angst vor Gesundheitsrationalisierung und Zweiklassenmedizin abzuschmettern, bringt uns nicht weiter. Auch eine Einheitskasse ist aus meiner Sicht nur Symptombekämpfung. Wir müssen endlich ehrlich sein, auch die vermeintlich reiche Schweiz kann sich nicht alles leisten!

Das Messe-Geschäft erholt sich langsam
Das schon lange todgesagte Messegeschäft scheint sich vom Coronaeinbruch langsam zu erholen. Die ganz goldigen Jahre sind sicher vorbei und das Konsumverhalten hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren massiv verändert. Trotzdem scheinen diverse Messen und Konferenzen wieder auf ein breiteres Publikum zählen zu dürfen. Dies widerspiegelt sich im aktuellen Aktienkurs der Messe Schweiz aktuell nur beschränkt. Der Kurs ist auf dem Niveau der Aktienkapitalerhöhung vor rund einem Jahr.

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Ratgeber Finanzen 22 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
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Nimmt der Staat einen immer grösseren Teil in unserem Leben ein?
Es ist Ihnen vielleicht auch schon so gegangen: Es gibt gefühlt mehr Gesetze. Mehr Verordnungen. Mehr Regulierung. Mehr Bürokratie. Mehr Mehrwertsteuer. Mehr Staatsangestellte. Mehr Zuwanderung. Mehr Sozialausgaben. Mehr… Aber stimmt das auch?
Die Staatsausgaben wuchsen massiv überproportional
Christoph Schaltegger, Ökonomieprofessor an der Uni Luzern, geht in einem Artikel vom 16. Januar 2024 in der FuW auf den finanziellen Teil zum oben geschilderten «Mehr-Staat» ein.
«Rechnet man die Inflation heraus, sind die Schweizer Staatsausgaben seit 1995 fast 3 Prozent gewachsen, und das jedes Jahr. Damit haben sich die Staatsausgaben seit Mitte der Neunzigerjahre mehr als verdoppelt.»
Die Bevölkerungszahl hat sich in dieser Zeit zwar ebenfalls deutlich erhöht. Das BIP-Wachstum war in diesem Zeitraum dennoch deutlich geringer (nur etwa 60 Prozent). Der Eindruck täuscht also nicht: In den Finanzen zeigt sich, der Staat ist massiv überproportional gewachsen.
Welche Bereiche sind wie stark gewachsen?
Wiederum aus dem Artikel von Christoph Schaltegger: «Die Bundesausgaben für die öffentliche Ordnung und die Landesverteidigung, ein Pfeiler unseres friedlichen Zusammenlebens, stiegen seit 1990 etwa 1 Prozent jährlich. Für Verkehrsinvestitionen gab es 3 Prozent pro Jahr. Einsamer Spitzenreiter ist jedoch die soziale Wohlfahrt: Jedes Jahr geben wir etwa 5 Prozent mehr dafür aus. Seit 1990 haben sich die Bundesausgaben für soziale Wohlfahrt nach Abzug der Inflation mehr als verfünffacht.»
Auch die Schweiz lebt über ihre finanziellen Verhältnisse
Die finanzielle Lage der Schweiz ist zwar weniger schlecht als im Ausland. Die USA schreiben bspw. derzeit ein Defizit in der Grössenordnung von 6 Prozent des Bruttoinlandprodukts BIP, und das in einer Phase ohne Krieg (zumindest nicht vor Ort in den USA), Pandemie oder Rezession, sondern bei praktisch Vollbeschäftigung. Das überparteiliche Haushaltbüro des Kongresses (Congressional Budget Office CBO) geht selbst ohne Prognose einer Rezession davon aus, dass die US Netto-Staatsschulden sich in den nächsten 30 Jahren von aktuell 95 Prozent vom GDP auf über 170 Prozent erhöhen werden.
Aber: «Auch die Schweiz lebt über ihre Verhältnisse. Zwanzig Jahre unbeschwerte wirtschaftliche Verhältnisse haben uns genügsam und träge gemacht. Wir vergleichen uns gerne mit unseren europäischen Nachbarländern, die vor massiven wirtschaftlichen und politischen Problemen stehen, und sagen dann beruhigt: Uns geht’s noch gut. Doch dieser Vergleich ist fantasielos. Stattdessen ist es Zeit für eine unvoreingenommene, ehrliche und scheuklappenfreie Prüfung aller staatlichen Ausgaben, Posten für Posten.»
Fokussierung zwingend nötig
Die Frage sollte also künftig nicht mehr vor allem lauten, was ist wünschenswert und «nice to have», was kann der Staat sonst noch alles für mich tun, sondern was ist prioritär und wichtig, wo können wir das überbordende Ausgabenwachstum bremsen und wie unterstützen wir dadurch entstehende Härtefälle. Weniger Giesskanne – mehr zielgerichtete Präzision.

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Ratgeber Finanzen 19 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
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Fricktaler Immobilienmarkt recht stabil

Die durch Corona noch verstärkte Aufwärtsbewegung hat sich seit den Zinsanstiegen massiv beruhigt. Die recht hohen Preise und die höheren Zinsen haben die Nachfrage etwas gedämpft. Das sehr knappe Angebot während der Coronapandemie hat sich auch wieder etwas normalisiert und wir bewegen uns auf hohem Niveau grösstenteils in einer Seitwärtsbewegung. Die Vermarktungsphase ist oft länger, Übertreibungen und Fantasiepreise sind selten geworden. Angst oder Panik ist aber absolut nicht zu erkennen.
Machbarkeits- und Steuerungswahn nimmt Überhand
Ich komme immer wieder nicht aus dem Staunen heraus, wenn ich sehe, was die Politik alles machen und steuern will. Hier geht es nicht um eine Groblenkung, sondern teilweise fast bis ins letzte Detail. Eigentlich haben wir im früheren Ostblock gesehen, dass Planwirtschaft auf die Dauer komplett versagt. Alles stöhnt über ausufernde Bürokratie. Diese wird aber mit noch mehr Gesetzen und Bürokratie bekämpft. Riesige Ausgaben werden beschlossen, ohne deren Finanzierung gesichert zu haben. Alles soll möglich sein: Wir sind ja reich und wollen alles, aber jemand anderes soll es bezahlen. Hier müssen wir wieder massiv Gegensteuer geben. Wohlstand entsteht nicht durch immer weniger arbeiten und grenzenlose Umverteilung. Permanent ohne Anstrengung sind der Fünfer, das Weggli und der Schoggistengel einfach nicht möglich, auch wenn es schön wäre…. Wenn wir längerfristig international konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen wir wieder vermehrt ein Umfeld schaffen, in welchem sich Mehrarbeit lohnt, unternehmerische Freiheit Innovation befeuert und Bürokratie nur ein Nebenschauplatz ist. Dafür braucht es aber alle. Politik und Verwaltung sollten sich mässigen und sich bei jedem neuen Gesetz genau überlegen, was es für Folgen hat, und ob es gesamtheitlich einen Nutzen bringt. Für alle viel Mehraufwand und schlussendlich kaum messbarer Mehrertrag ist nicht schlau. Heute muss alles nachhaltig sein. Wenn man wirklich so denken würde, wären viele Entscheide ganz anders ausgefallen, und man man würde den zukünftigen Generationen weniger aufhalsen.
Teuerung bleibt resistent
Auch wenn sich die Teuerungsraten in den letzten neun Monaten massiv zurückgebildet haben, ganz weg ist das Thema nicht, und die Zentralbanken müssen ein sehr waches Auge auf dieses Thema behalten. Einigermassen stabile Preise sind das A und O für einen vernünftigen Wohlstand, sozialen Frieden und sind eine der Grundvoraussetzungen für das Vertrauen in unser Finanz- und Geldsystem. Ist dies mal nachhaltig gestört, wird es sehr mühsam, aus einer Negativspirale wieder herauszukommen. Solche Beispiele gibt es in der Geschichte genug und wir müssen extrem aufpassen, dass wir nicht wieder die gleichen Fehler machen.

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