Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
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Schafft Idorsia den Turnaround?
Als die Eheleute Clozel ihr grosses Aktienpaket Actelion an Johnson & Johnson verkauften und Idorsia gründeten und eine volle Pipeline an frühklinischen Wirkstoffen mitnahmen, glaubten sehr viele Anleger, dass sich das Actelion-Märchen wiederholen werde. Dabei wurde vergessen, dass auch Actelion schwierige Zeiten hatte und lange brauchte, bis es zur grossen Erfolgsgeschichte wurde. Aktuell geht Idorsia das Geld aus. Das aus zwei Gründen: 1. Idorsia hatte vom Start her viel Geld und mit der grossen «Kelle» angerichtet, was natürlich auch sehr hohe Kosten verursachte. Da wurden zwar nun mehrmals scharfe Gegenmassnahmen getroffen. Das wirkt aber nicht über Nacht und die bereits abgeflossenen Mittel sind weg. 2. Es konnten nicht schnell genug entsprechende Verkäufe und Umsatz generiert werden. Idorsia verfügt über zwei zugelassene Medikamente mit Milliarden-Potential. Ein neues Schlafmittel macht durch den Tag viel weniger müde und man erwartete zügig den Durchbruch und mehrere hundert Millionen Umsatz. Einige Behörden befürchten aber eine mögliche Abhängigkeit und haben das Medikament auf eine spezielle Liste gesetzt, was die Einführung stark verzögert. Zudem haben sich Schulden von rund 1 Milliarde Schweizer Franken angehäuft, von welchen rund 200 Mio. im Januar zurück bezahlt werden müssen. Idorsia will nun seinen Blutdrucksenker verkaufen und ist in exklusive Gespräche gegangen. Falls das gelingt, kann man sich wieder etwas Luft verschaffen. Die Luft ist aber aktuell sehr dünn und einige Short-Seller wetten gegen Idorsia und setzen weiterhin auf fallende Kurse. Ob Idorsia definitiv den Turnaround schafft, kann ich abschliessend auch nicht sagen. Die Risiken sind (auch wegen Managementfehlern) sehr hoch. Jetzt schon definitiv abschreiben würde ich die Firma aber nicht.
Zinsen wieder im Keller
Festhypotheken im Bereich von 1 bis 1,5 Prozent, wer hätte das vor anderthalb Jahren gedacht. Nein, ich wäre Wetten eingegangen, dass wir dieses Niveau nicht mehr so schnell sehen, nachdem wir länger im Bereich von 2,5 bis 3 Prozent waren. Jetzt redet man schon wieder von möglichen Negativzinsen… So schnell kann es gehen und ich glaube persönlich auch nicht daran, dass Negativzinsen so schnell wieder kommen.
4 Prozent Zinsdifferenz von US-Dollar zu Schweizer Franken
In der Schweiz sind die Zinsen massiv gefallen, im US-Raum am Anfang auch, dann aber wieder angestiegen. Damit haben wir nun bei 10jährigen Laufzeiten eine Zinsdifferenz von rund 4 Prozent, was sehr verlockend für Anlagen im US-Dollar ist. Wenn da nicht das grosse amerikanische Budgetdefizit wäre, welches unter Trump kaum massiv schrumpfen wird. Auch die immer stärkere Blockbildung mit einer möglichen BRIC-Währung (Brasilien, Russland, Indien, China und weitere) sprechen eher gegen einen sehr stabilen oder steigenden US-Dollar. Trotzdem behalten wir bestehende US-Dollar, verzichten aber aktuell auf Neuengagements.
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